1000. Besucherin bei "Saint Jacques - Pilgern auf Französisch"
Die Überraschung war perfekt, als Bettina Ney am Dienstag, 29. April ins Thalia-Kino in Bous kam. Kinobetreiber Peter Martin überreichte ihr eine Flasche Champagner, außerdem bekamen sie und ihre Begleiter die besten Logenplätze. Der Grund: Die 44-jährige Hausfrau war die 1000. Besucherin des Films "St. Jaques - Pilgern auf Französisch", der derzeit in Bous in der Reihe RollenWechsel - Kirche im Kino" läuft. "Ich bin zwar etwas überrumpelt, freue mich aber sehr", sagte Ney. Freunde hatten ihr den Film empfohlen. Und sie hat ihr Kommen nicht bereut. Nach der Vorstellung war sie nicht nur von dem Film begeistert, auch die Idee hinter "RollenWechsel - Kirche im Kino" gefällt ihr: "Ich finde es gut, dass ein Kino den Mut hat, nicht nur die großen Blockbuster zu zeigen, sondern auch außergewöhnliche Filme."Auch Kinobetreiber Peter Martin freut sich über diese Möglichkeit. "Natürlich müssen wir die großen Kassenschlager bringen, aber RollenWechsel gibt uns die Chance, auch Filme jenseits des Mainstream-Programms zu zeigen. Und die Zusammenarbeit klappt hervorragend.""St. Jaques - Pilgern auf Französisch" erzählt die Geschichte von drei zerstrittenen Geschwistern, die gemeinsam nach Santiago de Compostela pilgern müssen, weil sie nur so das Erbe ihrer Mutter antreten können. Im Laufe des anstrengenden Fußmarsches finden sie allmählich wieder zueinander. "Auch wenn der Jakobsweg momentan in Mode ist, das große Interesse an dem Film hat mich schon überrascht", sagt Paul Endres, der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung in Bous. "Eigentlich zeigen wir die Filme nur zwei Mal, das war jetzt aber schon die neunte Vorstellung. Wir haben eben mehr zu bieten als zwei Stunden Popcorn."Bereits seit 15 Jahren gibt es das ökumenische Projekt "RollenWechsel", neben Bous auch in Trier, Bernkastel, Boppard und Prüm. "Wir haben das Kino als Veranstaltungsort gewählt, um ein niederschwelliges Angebot zu machen und uns nicht hinter Kirchenmauern zu verstecken", erklärt Michael Weyand, der Leiter des Arbeitsbereichs Medienkompetenz im Bistum Trier. "Kirche im Kino bedeutet, dass uns vor allem existentielle Fragen interessieren. Dafür suchen wir Filme mit Tiefgang, die in Erinnerung bleiben und die Menschen berühren, die aber auch unterhaltend sein können". Im Anschluss an die Vorstellungen haben die Kino-Besucher die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre unter Anleitung eines kirchlichen Moderators über den Film zu diskutieren. "Dabei geht es nicht um Belehrung, sondern um den Austausch von Eindrücken", so Weyand. "Jede Meinung ist gleich wichtig."Wer "St. Jaques - Pilgern auf Französisch" sehen möchte, hat dazu in Bous noch eine Möglichkeit. Am Mittwoch, 7. Mai wird der Film um 20 Uhr dort letztmals gezeigt. Außerdem laufen im Mai die Filme: "Die Welle" und "Unsere Erde". (Quelle: Pressemitteilung Bistum Trier vom 4.5.2008)